Was ist Ashwagandha und woher kommt es?
Ashwagandha, auch bekannt als Schlafbeere oder Winterkirsche, ist eine Pflanze, die seit Jahrtausenden in der traditionellen indischen Medizin (Ayurveda) verwendet wird. Sie wächst hauptsächlich in Indien, Nepal und Pakistan. Die Wurzel und die Beeren der Pflanze werden getrocknet und zu Pulver verarbeitet, das dann als Nahrungsergänzungsmittel oder in Form von Tees und Tinkturen eingenommen werden kann.
Die Pflanze gehört zur Familie der Nachtschattengewächse und ihr botanischer Name lautet Withania somnifera. Der Name „Ashwagandha“ stammt aus dem Sanskrit und bedeutet übersetzt „Geruch des Pferdes“. Dies bezieht sich einerseits auf den charakteristischen Geruch der Pflanze, andererseits soll es die Kraft und Ausdauer symbolisieren, die man durch die Einnahme der Pflanze erlangen kann.
Die Inhaltsstoffe
Die Wurzel von Ashwagandha enthält eine Vielzahl von Wirkstoffen, darunter Withanolide, Alkaloide, Flavonoide und Saponine. Withanolide sind die Hauptwirkstoffe und gehören zur Gruppe der Steroide. Sie haben eine beruhigende und stressreduzierende Wirkung auf das Nervensystem.
Wie die Pflanze bei Stress und Angstzuständen helfen kann
Die Wirkung auf das Nervensystem
Die Pflanze hat eine beruhigende Wirkung auf das Nervensystem. Es kann dazu beitragen, Stress und Angstzustände zu reduzieren und das allgemeine Wohlbefinden zu verbessern. Die Wirkstoffe in der Pflanze, insbesondere die Withanolide, interagieren mit den Rezeptoren für den Neurotransmitter GABA (Gamma-Aminobuttersäure). GABA ist ein hemmender Neurotransmitter, der eine wichtige Rolle bei der Regulierung von Angst und Stress spielt.
Durch die Interaktion mit den GABA-Rezeptoren kann die Pflanze die Aktivität des Nervensystems dämpfen und so eine beruhigende Wirkung entfalten. Dies kann dazu beitragen, Angstzustände zu lindern, die Stressresistenz zu erhöhen und die allgemeine psychische Belastbarkeit zu verbessern.
Dosierung und Einnahme
Die empfohlene Dosierung der Medizin kann je nach Produkt und Darreichungsform variieren. In den meisten Studien wurden Dosierungen zwischen 250 und 600 mg pro Tag verwendet. Es ist wichtig, die Anweisungen auf der Verpackung zu beachten und nicht die empfohlene Tagesdosis zu überschreiten.
Die Pflanze ist in verschiedenen Formen erhältlich, darunter Kapseln, Tabletten, Pulver und Tinkturen. Kapseln und Tabletten sind die bequemste und am häufigsten verwendete Form. Das Pulver kann in Smoothies, Joghurt oder andere Speisen und Getränke gemischt werden. Tinkturen werden in der Regel in Wasser oder Tee eingenommen.
Es ist zu beachten, dass die Wirkung nicht sofort eintritt. In der Regel dauert es einige Wochen regelmäßiger Einnahme, bis eine spürbare Verbesserung der Symptome eintritt. Für eine optimale Wirkung wird eine Einnahme über einen Zeitraum von mindestens acht Wochen empfohlen.
Mögliche Nebenwirkungen und Wechselwirkungen
Ashwagandha gilt im Allgemeinen als sicher und gut verträglich. Nebenwirkungen sind selten und in der Regel mild. Zu den möglichen Nebenwirkungen gehören Magen-Darm-Beschwerden, Kopfschmerzen und Schläfrigkeit.
Menschen mit Autoimmunerkrankungen, wie Lupus oder rheumatoider Arthritis, sollten vor der Einnahme der Medizin ihren Arzt konsultieren, da die Pflanze das Immunsystem stimulieren kann. Auch Schwangere und stillende Frauen sollten auf die Einnahme der Pflanze verzichten, da nicht genügend Daten zur Sicherheit in dieser Gruppe vorliegen.
Ashwagandha kann mit bestimmten Medikamenten wechselwirken, insbesondere mit Immunsuppressiva, Schilddrüsenmedikamenten und Sedativa. Wenn du regelmäßig Medikamente einnimmst, sprich vor der Einnahme der Medizin mit deinem Arzt, um mögliche Wechselwirkungen auszuschließen.
Ashwagandha ist eine vielversprechende Pflanze mit einer langen Tradition in der ayurvedischen Medizin. Die Einnahme kann dazu beitragen, Stress und Angstzustände zu reduzieren und das allgemeine Wohlbefinden zu verbessern. Wenn du unter chronischem Stress oder Angstzuständen leidest, kann die Pflanze eine natürliche und sichere Option sein, um deine Symptome zu lindern. Sprich jedoch immer mit deinem Arzt, bevor du ein neues Nahrungsergänzungsmittel in deine Routine aufnimmst, um mögliche Wechselwirkungen oder Kontraindikationen auszuschließen.